Das Auswaertige Amt empfiehlt deutschen Staatsangehörigen das Land zu verlassen
Haiti ist ein auf der Insel Hispaniola in den Großen Antillen gelegener Inselstaat. Er umfasst den westlichen Teil der Karibikinsel, deren Ostteil die Dominikanische Republik einnimmt. Die etwa elf Millionen Einwohner Haitis sind größtenteils subsahara-afrikanischer Abstammung. Hauptstadt des Landes ist Port-au-Prince.
Haiti war nach der französischen Kolonialzeit der erste unabhängige Staat der Karibik. Die im Jahr 1804 nach langen Auseinandersetzungen erkämpfte Unabhängigkeit führte zu einem wirtschaftlichen Niedergang des vormals prosperierenden Landes. Die weltweit erste Republik von Schwarzen verlor nicht nur die Kenntnisse und Netzwerke der kolonialen Strukturen, sondern wurde auch gezwungen, gut 20 Jahre lang Ersatzzahlungen an die enteigneten und vertriebenen Landbesitzer zu zahlen. Es ergab sich eine Staatsverschuldung, die das Land ebenso belastete wie die bis 1838 dauernde Weigerung Frankreichs und anderer Nationen, Haiti als souveränes Land anzuerkennen. Hinzu kamen von Anbeginn innere Spannungen und Auseinandersetzungen, Spaltungen und Machtkämpfe sowie Kriege gegen den Ostteil der Insel, die eine wirkliche Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft verunmöglichten. Letztlich griffen Korruption und innere politische Blockaden um sich und all dies trug dazu bei, dass Haiti heute ein unterentwickeltes Land ist.
Haiti ist das einzige Land der westlichen Hemisphäre, das zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt gezählt wird. Die kaum ausgeprägte Binnenwirtschaft hat Haiti ebenso wie die instabile politische Lage mit häufigen Unruhen zu einem gescheiterten Staat gemacht, aus dem seit Mitte der 1990er Jahre über drei Millionen Bürger ausgewandert sind.
Am 7. Juli 2021 wurde der amtierende Präsident Jovenel Moïse ermordet, ohne dass die Täter gefasst wurden. Seitdem sind die seit langem sehr fragilen staatlichen Strukturen erneut weitgehend zusammengebrochen. Moïses Nachfolger Ariel Henry versucht, das Land autoritär zu regieren und ließ bisher keine freien Wahlen zu. Der Staat kontrolliert aber nur noch etwa die Hälfte des Landes, der Rest ist in Gewalt von vielen Hundert verschiedenen Banden. [Wiki]
Die Dominikanische Republik hat die Grenzen zu Haiti teilweise geschlossen. Reisen zwischen den beiden Ländern sind zurzeit weder auf dem Land- oder Seeweg möglich. Das Auswärtige Amt hat nun eine Reisewarnung ausgesprochen und empfiehlt deutschen Staatsangehörigen, wie immer auch möglich, das Land zu verlassen: “Vor Reisen nach Haiti wird gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen wird empfohlen, das Land im Rahmen vorhandener kommerzieller Flugkapazitäten zu verlassen.”
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